1. Was ist der Coriolis-Effekt?
Auf der Nordhalbkugel haben Hoch- und Tiefdruckgebiete immer dieselbe Drehrichtung; Hochdruckgebiete drehen rechts-, Tiefdruckgebiete linksherum. Die Ursache liegt in der Erdrotation, welche scheinbar jede lineare Bewegung (wie das Einströmen von Luft in ein Tiefdruckgebiet oder das Herausströmen bei einem Hochdruckgebiet) in Bewegungsrichtung nach rechts ablenkt. Auf der Südhalbkugel geschieht dies analog – nur umgekehrt. Ihren Namen erhielt diese Scheinkraft von Gaspard-Gustave de Coriolis, welcher in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts diesen Effekt bereits bei sich drehenden Maschinenteilen erkannte und berechnete.
Dieser auf Massenträgheit beruhende Coriolis-Effekt ist nur sichtbar, wenn man sich innerhalb eines rotierenden Systems befindet. So wird ein geworfener Ball in einem sich drehendem Raum scheinbar in eine Richtung abgelenkt. Beobachtet man diesen Raum von außerhalb (im nicht rotierenden System), erkennt man leicht, dass der Ball – wie er es sollte - eine lineare Flugbahn hat.